The Young Europeans Award

2015 wurde er zum ersten Mal ausgelobt – der Young Europeans Award.

Der Wettbewerb richtet sich an Jugendliche innerhalb und außerhalb der Schule in den Ländern des sog. Weimarer Dreiecks, dem in Weimar ins Leben gerufenen informellen Gesprächsforum Frankreichs, Polens und Deutschlands, das sich seit 25 Jahren für eine stärkere europäische Integration einsetzt. Die Außenminister der drei Länder haben die Schirmherrschaft über den Wettbewerb übernommen. Organisiert wird er u.a. vom Deutsch-Französischen und vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk.

Bis zum März 2016 galt es, sich in trilateraler Projektarbeit mit der Frage „Wie weit reicht Europa?“ auseinanderzusetzen. Neben Gruppen aus den Ländern des „Weimarer Dreiecks“ konnten auch Schüler aus der Ukraine, dem diesjährigen Gastland des Wettbewerbs, einbezogen werden.

Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 10a und b näherten sich der Frage an, indem sie sich unter dem Titel „The colourful face of Europe“ mit Geschichte und Gegenwart von Migrationen in Europa auseinandersetzten. Sie taten dies in Kooperation mit Schülerinnen und Schülern aus Jerzykowo bei Posen (Polen), Belvès (Frankreich) und Melitopol (Ukraine).

Ausgehend von der eigenen Familiengeschichte untersuchten die Projektteilnehmer, welche Rolle Migration für sie und ihre Familien spielt. Sie fragten nach der Bedeutung des Begriffs „Heimat“ und untersuchten Einstellungen zu Migration und Migranten in ihrer jeweiligen Umgebung. Bei allen kulturellen und sprachlichen Unterschieden standen stets die Gemeinsamkeiten im Vordergrund, die sich z.B. in zahlreichen Initiativen für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit in ihren Ländern dokumentieren.

Am Ende stand die große Überraschung und Freude … der Gewinn des ersten Young Europeans Award für das internationale Team aus Belvès, Berlin, Jerzykowo und Melitopol und damit die Aussicht auf gegenseitiges Kennenlernen face-to-face vom 18. bis 22. September 2016 in Brüssel.

Aus der Begründung der Jury unter der Leitung des Regisseurs Volker Schlöndorff:

The jury particularly appreciated that your project “The colourful face of Europe” gives the best answer to the main question of the contest by stating that “European culture has no borders”. … They [the participants] explored migration as a part of European identity and of their own biographies. The jury pointed out that this project achieved to link a wider historic past with the personal lives of the young people. Finally, the jury was impressed by the optimistic vision of the young people in view of the future of Europe.

Mehr zur Begründung der Preisverleihung auf der Seite des Deutsch-Französischen Jugendwerks. (BK)

Aufregende Tage in Brüssel

Am 18. September war es soweit – Aufbruch nach Brüssel! Uns standen mit Workshops und Terminen vollgepackte, aber wunderbare fünf Tage bevor. Wir erlebten, wie „Europa“ tickt, als wir uns mit den Partnern aus Belvès, Jerzykowo und Melitopol und mit Teamern aus vier Ländern in Workshops auf die Zeremonie der Preisverleihung vorbereiteten; wir lernten wenigstens ein bisschen von der wunderschönen „Hauptstadt“ Europas, Brüssel, kennen; und am Ende erinnerte uns Mini Europe daran, wo unsere kulturellen Ursprünge liegen.

 

Babylon in Brüssel

Passend untergebracht in der Auberge de Jeunesse Génération Europe in Molenbeek und nur einen kurzen Spaziergang von dem Brüsseler Schmuckstück Grand Place/ Grote Markt mit seinen glänzenden barocken Fassaden entfernt, erlebten wir jeden Tag die „babylonische Sprachverwirrung“. Unter uns vier verschiedene Muttersprachen, dazu Englisch als die Lingua franca und unterwegs noch viel mehr fremde Laute.

Der Wahrung der Übersicht diente die allmorgendliche linguistic animation, angeleitet von Kati, Garance, Pauline, Thomas, Florian, Sergey.

© Sergey Lapshin (Fotos unten)

Vorbereitung

Am Anfang stand das Ice-breaking – dann ging es an die Arbeit. Teils in gemischtnationalen Gruppen, teils in sprachlich homogenen Gruppen begann die Vorbereitung auf die Gesprächsrunden mit den Europaministern bzw. Staatssekretären für Europafragen aus den Ländern des Weimarer Dreiecks. Unter dem Oberthema How far does Europe reach? wurden die Aspekte Home and Identity, Youth and Europe und European Borders and Citizenship vorbereitet.

© Sergey Lapshin (Fotos)

Erkundung – Das Europäische Parlament

Einmal mitten ins Europaviertel. Im Gebäude des Europäischen Parlaments in der Rue Wiertz erklärte George, Journalist aus Zypern, die Funktionsweise der EU und begleitete uns dann in den Plenarsaal.

© Sergey Lapshin (Fotos)

Preisverleihung

Die Hessische Landesvertretung in Brüssel, in deren Mehr-Regionen-Haus auch die Vertretungen der Regionen, aus denen unsere polnischen und französischen Partner kommen, Wielkopolska und Aquitaine, ihren Sitz haben, war Gastgeber der Veranstaltung.

Die französische Journalistin Nora Hamadi, die die Preisverleihung moderierte, bespricht noch letzte Details mit den Schülerinnen und Schülern, die an den Diskussionsrunden mit den Ministern teilnehmen; im Bild unten Konrad Szymański, polnischer Minister für Europäische Angelegenheiten; Michael Roth, Staatsminister für Europa; Harlem Désir, Staatssekretär für Europafragen.

Und bevor es dann ernst wurde, gab es noch eine kleine Stärkung.

Fotos unten v.l.n.r.: 1-7, 9 – © HorstWagner.eu
Fotos unten v.l.n.r.: 8, 10-12 – © Sergey Lapshin

© Sergey Lapshin

Nach der Arbeit: Stadterkundung

Nach getaner Arbeit stand die Stadterkundung auf dem Programm. Die zahlreich in Brüssel zu findenden Wandbilder an den Häusern der Altstadt gaben den Weg vor, auf dem Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen die Stadt etwas näher kennenlernten.

Und was ist ein Brüsselbesuch ohne die Besichtigung des vielleicht bekanntesten Wahrzeichens? Das Atomium, entstanden zur Weltausstellung 1956 als Symbol für das Atomzeitalter, war unser letzter offizieller Programmpunkt. (BK)

© Sergey Lapshin (Fotos)

Das Projekt Young Europeans Award ist eine gemeinsame Initiative von:
Deutsch-Französisches Jugendwerk (DFJW), Deutsch-Polnisches Jugendwerk (DPJW), Allianz Kulturstiftung, Stiftung Hippocrène, Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit (SDPZ) unter der Schirmherrschaft der Außenminister von Deutschland, Frankreich und Polen.

 

2016_YEA_Brüssel_DAnke

Foyer des Europäischen Parlaments

Mit vielen neuen Eindrücken aus dieser internationalen Begegnung hieß es nach fünf Tagen Abschied nehmen. – Wir möchten uns ganz herzlich bei Anna Fudala (YEA) und Yoann Joly-Müller (Schulaustausch) und Thomas für die großartige Organisation durch das Deutsch-Französische Jugendwerk (DJFW) bedanken. Ebenso danken wir den Teamern Florian, Garance, Kati, Pauline, Sergey, die uns vielsprachig durch die fünf Tage begleiteten, für ihre Unterstützung und den Spaß, den alle dabei hatten. (BK)

 

Presse

Nun kennt man unsere Schule nicht nur außerhalb Berlins, sondern sogar in Frankreich und Polen. Und sicher gibt es auch hierzulande vielsprachige LeserInnen:

  • TV Polonia berichtete am 22. September (ab ca. Min. 08:00); auch einige Berliner Schüler sind zu sehen;
  • Ebenso berichteten polnische und französische Zeitungen.