Tricity MUN 2023 -Model United Nations in Gdynia/Polen

MUN am MEER

Im September zog es eine kleine Gruppe von Schüler*innen des Gabriele-von-Bülow Gymnasiums in Begleitung von Frau Kassel und Herrn Hauck wieder nach Gdynia (Polen), den nördlichsten Teil der sog. Dreistadt Danzig – Zoppot – Gdingen. Die Tricity MUN 2023 stand unter dem Motto „Sea-side peacebuilding“.

Auf der sechsstündigen Zugfahrt von Berlin nach Gdynia hatten wir delegates noch einmal Zeit, an unseren policy statements zu arbeiten.Wir beschäftigten uns z.B. mit der Frage, ob Tiktok abgeschafft werden sollte, weil es von Regierungen missbraucht wird; wie Drogen in Kriegsgebieten die Kampfhandlungen beeinflussen und welche Bedeutung geschlechtsspezifische Gewalt in Kriegen hat. Nicht alle Themen waren der Wirklichkeit nachgebildet und ganz ernstzunehmen. Im Future Security Counil wurde eine militärische Intervention der USA in Mexiko debattiert.

In Gdynia angekommen, machten wir uns gleich auf den Weg in unsere Unterkunft – unsere Koffer im Schlepptau. Etwas erschöpft, aber voller Vorfreude kamen wir in unserer Unterkunft an und machten es uns in unseren kleinen Apartments gemütlich. Da wir erst spät in Gdynia ankamen, blieb uns am Abend nur noch Zeit, zusammen essen zu gehen. Zum Glück fanden wir ein schönes Restaurant an der Strandpromenade, das genügend Platz für uns alle hatte.

Am Mittwoch begann unser Tag schon in aller Frühe. Um 8:30 Uhr wurden wir zur registration im Centrum Nauki i Experymenty – dem Wissenschaftszentrum – erwartet. In unserer Business-Kleidung fühlten wir uns direkt einflussreich und professionell. Vor Ort erhielten wir unseren Delegierten-Ausweis und die Agenda für die nächsten drei Tage. Die opening ceremony begann am Mittwoch um 9 Uhr. Vertreterinnen der Stadt und die Schulleiterin der ausrichtenden Schule richteten einige Worte an uns und zum Schluss kamen auch die delegates aus dem Security Council zu Wort. Der Secretary General schloss die opening ceremony mit den Worten „I declare TriMUN as officially opened.” Nun wurden wir in unsere committee rooms geführt. Dort begannen gegen Mittag schon die ersten Debatten.

Als first timer waren die neuen Begriffe und Regeln erst verwirrend. Wer darf wann zu was reden? Auf keinen Fall dürfen Delegierte in der Ich-Form sprechen, denn sie vertreten immer die Position ihres Landes. Wer es dennoch tut, wird gepunisht. Mit der Hilfe der erfahrenen delegates waren aber jegliche Zweifel bald vergessen. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit waren wir delegates alle vertieft in unser Thema und hatten richtig Spaß am Debattieren!

In den coffee und lunch breaks schlossen wir Bekanntschaften mit anderen (polnischen) Delegierten. Mit ein paar von ihnen machten wir uns sogar einen Spaß daraus, ihnen Deutsch beizubringen und es wurde viel gelacht.

Nach einer aufregenden Zeit geprägt von starken statements, lustigen punishments, langen Nächten der Recherche, die Party in Sopot nicht zu vergessen und vielen neuen Freunden, saßen wir auch schon in der closing ceremony, alle mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht. Die Resolutionen, die wir in unseren committees erarbeitet hatten, wurden nun vorgestellt und im Anschluss über sie abgestimmt. Zur allgemeinen Begeisterung fanden alle unsere Resolutionen Zustimmung. Am Ende wurden noch die awards für die best delegates vergeben. Wir freuten uns für Kamea (die 2023 ihren Abschluss an unserer Schule machte) und Max (11. Jahrgang). Ebenfalls einen bleibenden Eindruck hinterließen Isabell (12. Jahrgang) und Valerie (10b).

Nachdem wir uns aus unserer formellen Kleidung geschält hatten, nutzten wir die Gelegenheit für einen kurzen Besuch im nahegelegenen Danzig. Dort setzten wir Schüler*innen uns alle zusammen in ein nettes Café. Trennen wollten wir uns nicht mehr, denn wir waren als Gruppe bereits eng zusammengewachsen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine MUN im Leben von allen Schüler*innen viel bewirken kann. Zum einen verbessert sich natürlich das Englisch und die Anwendung der Sprache auch im politischen Kontext. Man lernt, vor einer Gruppe von Menschen zu sprechen, die genauso interessiert an einem bestimmten Thema sind wie man selbst. Man erfährt viel Zuspruch durch andere delegates und gewinnt an Selbstbewusstsein.

Vor allem gewinnt man aber eines: neue Freunde. Ich persönlich habe mich selten in einer Gruppe so wohl gefühlt wie mit den MUNies des Gabriele-von-Bülow-Gymnasiums. Wir wurden in diesen drei Tagen so eng zusammengeschweißt – sei es im Zug, beim Essen, in den committee sessions, in den vier Wänden unseres Apartments oder in Danzig – dass das Gefühl einer großen Familie selbst nach der MUN in Polen noch vorhanden bleibt. Danke an alle delegates, ich habe in dieser halben Woche viel von euch gelernt. Ich möchte ebenfalls Frau Kassel und Herrn Hauck dafür danken, dass sie uns die Möglichkeit gegeben haben, diese großartige Erfahrung zu machen.

Ich kann nur noch eines sagen: motion to go back to Gdynia.

 The delegate yields the floor.

 Nazha Mahmoud, 10b