Spaces of Holocaust
Unter dem Titel Spaces of Holocaust nahm eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus dem 11. Jahrgang an einer internationalen Jugendbegegnung in Polen teil. Angeleitet von Historikerinnen und Museumspädagoginnen beschäftigten sie sich eine Woche lang intensiv mit der Vernichtungspolitik der Nazis in Polen.
Es begann mit der Frage, was sagen uns Gegenstände über den Menschen, dem sie gehör(t)en. Die Seminarteilnehmer betrachteten Dinge und interpretierten sie. Sie lernten sich auf diese Weise persönlich kennen und praktizierten gleichzeitig die historischen Methoden, mit denen Forscherinnen und Forscher versuchen, den Opfern des Völkermords ihre Individualität zurückzugeben.
Im weiteren Verlauf des Seminars beschäftigten sich die Jugendlichen mit historischen Artefakten, die etwas über das Leben der Deportierten erzählen können. Sie lasen und analysierten das Tagebuch der siebzehnjährigen Jadwiga Ankiewicz, die 1943 zufällig einer Großrazzia auf den Straßen Warschaus zum Opfer fiel und in das KZ Majdanek deportiert wurde. Sie beobachtete vier Monate lang das Geschehen im Lager und dokumentierte es schnörkellos. Das Tagebuch, das inzwischen auch in deutscher Übersetzung vorliegt, ist eine unschätzbare Quelle.
Die Seminarteilnehmer erkundeten das Gelände des KZ Majdanek, das riesig wirkt, obwohl heute nur noch ein Drittel erhalten ist. Die Jugendlichen lernten in den Ausstellungen der Gedenkstätten Sobibór und Bełżec, erfuhren Details zu den archäologischen Untersuchungen an den Orten der Vernichtungslager und lernten ebenso die Konzeption der Gedenkorte zu entschlüsseln.
Für das intensive und herausfordernde Programm interessierte sich zu unserer Überraschung sogar das polnische Fernsehen.
Das Programm wurde konzipiert, gefördert und unterstützt von Państwowe Muzeum na Majdanku (PL), Herinneringscentrum Kamp Westerbork (NL), Topographie des Terrors (Berlin) und Stiftung evz/Erinnerung-Verantwortung-Zukunft.
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