Update aus Minnesota

Neuigkeiten von unserer USA-Korrespondentin Lea

Winter in Minnesota

 

Am Wochenende bin ich zum ersten Mal in der Mall of America gewesen, eines der größten Einkaufszentren der USA (und das meistbesuchte), in Bloomington südlich von Minneapolis gelegen. Ich kann sagen, man gibt ziemlich schnell auf, irgendeinen Laden auf der riesigen Karte zu suchen und lässt sich einfach treiben, bis einem etwas ins Auge fällt.

 

Ins Auge fallen tut auch die Achterbahn, die sich in der Mitte der Mall befindet und kaum zu übersehen oder zu überhören ist. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, die Mall zu entdecken, auch wenn man am Ende unglaublich müde ist.

 

Kurzfristig gab es in diesem Winter schon Temperaturen von bis zu -30° Celsius, aber seit geraumer Zeit ist es geradezu erstaunlich mild (des öfteren sogar Plusgrade), was von einigen meiner Mitschüler sofort mit kurzen Hosen und T-Shirts kommentiert wird; manche scheinen das aber völlig unabhängig von der Temperatur immer zu tragen. Sorgen macht man sich hier erst, wenn die Schulbusse nicht mehr starten, was wohl bei einer Lufttemperatur von -20° Fahrenheit also ungefähr -29°Celsius  eintrifft. Spätestens bei diesen Temperaturen wird auch das Warten in der Kälte für die Schüler zu gefährlich und die Schuldistrikte können in Betracht ziehen, die Schulen zu schließen.

 

Trotz allem haben wir hier alle paar Tage ordentlichen Schneefall und von einem Winter der voraussichtlich bis Ende April dauern soll, kann man schon noch einiges erwarten.

In der Schule haben wir gerade Mottowoche und man konnte in den letzten Tagen falsche Verletzungen, Safari-Tiere und Superhelden mit den passenden Bösewichten bestaunen. Am Freitag wird der Abschluss der Mottowoche mit dem ‘Spirit day’ beendet, an dem traditionell die Schulfarben, rot, blau und weiß, getragen werden.

 

In der nächsten Woche brechen alle Schüler mit Deutsch in ihrem Stundenplan auf, um den German Day im Minnesota Zoo südlich von Minneapolis zu verbringen und dabei darf ich natürlich auch nicht fehlen. Ich bin mal gespannt, was auf mich zukommt.

 

Ich bin jetzt fünf Monate hier in Minnesota und ich kann nur sagen, man gewöhnt sich viel zu schnell an das Leben hier. Fühlt es sich zwar einerseits immer noch an, als wäre ich gestern erst angekommen, bin ich jetzt schon traurig, wenn ich wieder gehen muss und ich weiß jetzt schon, wie viele Dinge ich vermissen werde.