Paddel und Pedale

Auf der (vergeblichen) Suche nach Sommer

So dachten wohl nicht wenige, als die 10b am 10. Juli zur Klassenfahrt aufbrach, die mecklenburgische Seenplatte per Paddel und Pedale zu erkunden. Der eine oder andere blickte möglicherweise mit Neid auf diejenigen, die in der Sonne Griechenlands, Italiens oder Kroatiens brutzeln würden. Für Mecklenburg war viel Regen versprochen. Doch es kam glücklicherweise anders.

Montag

Trockene Ankunft in Granzow, unser kleines Zeltdorf aufbauen, Terrain erkunden, die Kochgruppe bereitet das Abendessen zu, andere spielen Karten oder Volleyball … und schließlich heißt es “zu Tisch” unter freiem Himmel! Wunderbar. Der Regen kommt erst in der Nacht. In der Tat hinterlässt er in manch einem Zelt Spuren, die aber sind zumindest teilweise auf sachunkundigen Zeltaufbau zurückzuführen – richtiges Spannen ist die halbe Miete.

Dienstag

Einführung in die Technik des Canadier-Fahrens mit Andreas … vorwärts, rückwärts, rechts herum, links herum, geradeaus … Bogenschlag und Steuerschlag … irgendwann haben alle ihre Boote mehr oder weniger unter Kontrolle – Zeit für die erste Probe-Exkursion. Nach der Mittagspause wird es ernst: Wir fahren nach Mirow, wo wir unsere Vorräte aufstocken und Eis essen. Nichts und niemand fällt ins Wasser, und auch von oben bleiben alle trocken! Die größte Herausforderung des Tages stellt sich am Abend für die Kochgruppe, die Grillen auf den Menüplan gesetzt hat. Da heißt es, eifrig pusten … Ein paar Tropfen von oben stören nicht wirklich.

Mittwoch

Paddel und Pedale stehen auf dem Programm. Von Granzow aus erkunden wir die Kleinseenplatte bis fast an die Müritz. Drei Mal wechseln wir zwischen Paddeln und Pedale. An der Bolter Schleuse gibt es hervorragende Fischbrötchen. Erst beim letzten Wechsel in Zietlitz schlägt das Wetter endgültig um. Für die Radlergruppe 30 Minuten bis nach Granzow. Die Paddler brauchen größeres Durchhaltevermögen – 75 Minuten Regenfahrt, so sagt unser Begleiter Andreas an. Tatsächlich ist die Gruppe länger unterwegs. Doch während die Radlergruppe mit Sorge an die Paddler denkt, vollbringen diese mit der Rettung von einigen hilflosen 7.-Klässlern aus dem Schilf eine gute Tat!
Später heißt es: Die Regenfahrt hat richtig Spaß gemacht!!
Die heiße Kartoffelsuppe am Abend hat die Kochgruppe gut gewählt.

Donnerstag

Bootswechsel. Wir machen uns mit der Schlagtechnik für Kajaks vertraut und ab geht es in ein mooriges Gebiet. Über einen schmalen Wasserpfad durch ein Seerosenfeld gelangen wir in einen stillen Kanal mit dicht bewachsenem moorigen Ufer, der schließlich in den nächsten See mündet.
Nach der Seeromantik am Vormittag steht am Nachmittag Spiel und Spaß auf dem Programm. Wir probieren weitere Bootstypen und ihr Fahrverhalten aus, z.B. lange Wanderkajaks, Polo-Kajaks … und einige staunen, wie leicht Stand-up-Paddling ist – sofern niemand die Absicht hat, einen vom Brett zu befördern. Doch nun versagt die Kamera.
Die Kochgruppe verwöhnt uns mit Gemüsereis – 3 kg Reis waren dann doch sehr großzügig.

Freitag

Ein letztes Mal Brötchen für’s Frühstück holen, Küche aufräumen, trockene 🙂 Zelte abbauen … mittags bringt uns die museumsreife Kleinseenbahn zurück in die Zivilisation mit garantierter Netzverbindung.

Fünf Tage nur und dennoch eine schöne Ewigkeit. (BK)